Akupunktur

Was ist Qi?
Qi ist vereinfacht die Lebensenergie. Wir bekommen sie bei der Geburt von unseren Eltern mit (konstitutionelle Veranlagung). Ist keine Energie mehr da, erlischt unser Leben – gleich einem Öllämpchen, das brennt und sich verbraucht. Daher ist es auch wichtig, sorgsam mit dieser Energie umzugehen. Ergänzen kann man diese Energie mit ausgewogener Ernährung, ausreichendem Schlaf, Bewegung und Meditation. Beachtet man diese Empfehlungen, bleiben Körper und Seele lange Zeit gesund.

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Was ist und wie funktioniert eigentlich Akupunktur?
Akupunktur ist die älteste uns bekannte Behandlungsmethode. Sie stammt aus China und wurde bereits vor 5000 Jahren angewandt. Mittlerweile hat die Akupunktur auch in Österreich einen fixen Stellenwert neben der Schulmedizin und ist eine großartige Ergänzung des Therapiespektrums.

Akupunktur ist eine Regulationstherapie, deren Ziel es ist, den Organismus auszugleichen, die Harmonie zwischen Geist und Körper mit seinem Umfeld herzustellen und gegen schädigende Einflüsse widerstandsfähiger zu machen.

Unter der Haut fließt Energie (Qi) in einem Leitungssystem – den Meridianen; und zwar vom Herzen zu den Armen, weiter zu den Beinen und zurück zum Herzen. Es gibt 3 dieser Energieumläufe.
Kommt es in einem Energiekreis zu einer Störung (Stau, Fülle, Leere), dann kann die Energie nicht weiterfließen (so eine Störung kann auch durch Emotionen hervorgerufen werden wie Angst, Trauer oder Sorge, oder durch klimatische Faktoren wie Wind und Kälte oder Trockenheit). Das ist der Grund für das Entstehen von Schmerzen und Krankheiten.
Mit Akupunktur, also Nadeln, werden daraufhin entsprechende Punkte, die der Arzt aussucht, gestochen, und so kann die angestaute Energie wieder ungehindert fließen.

Wie kann man einen Akupunkturpunkt behandeln?

  • Akupunkturnadeln
  • Massage
  • Wärmezufuhr über Moxazigarren
  • Strom (über Nadeln)
  • Laser
  • Elektroden
  • Schröpfen
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Behandlung mit Akupunkturnadeln
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Behandlung mittels Moxazigarren
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Behandlung mittels Reizstrom (über Nadeln)
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Ohrakupunktur
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Behandlung mittels Schröpfen
Wie läuft eine Akupunktursitzung ab?
Zu Beginn steht die telephonische Terminvereinbarung, bei der auch schon ein paar Details angesprochen werden um herauszufinden, ob eine Akupunktur zu diesem Zeitpunkt sinnvoll ist.

Die erste Sitzung, sofern es nicht eine Schmerztherapie ist (diese dauert kürzer), dauert ungefähr 90 min. Es erfolgt eine Befragung zu den Beschwerden und Lebensumständen. Weiters ist der Appetit und die Verdauung, der Schlaf und das Essverhalten von Bedeutung. Am Ende der Anamnese (Befragung) wird eine Zungen und Pulsdiagnostik erhoben. Jetzt kann eine Diagnose gestellt und mit der Therapie begonnen werden. Sollte de Patient gerade eine Entzündung haben, muss ausgesetzt werden.

Eine Therapie kann eine Körper- (mit oder ohne Strom), eine Ohrakupunktur, eine Wärmezufuhr (moxen), Schröpfen sein, oder eine Kombination aus diesen. Die eigentliche Nadelung dauert 20 Minuten. Wichtig ist, dass sich der Patient wohl fühlen und entspannen kann.

Wenn Beschwerden relativ neu aufgetreten sind, dann zeigt sich ein Erfolg schon nach ein bis zwei Sitzungen. Bei länger bestehenden Beschwerden stellt sich ein Erfolg eventuell erst nach 2-3 Sitzungen ein. Am Beginn muss man auch mit einer Erstverschlechterung rechnen, die sich aber nach 2-3 Tagen bessert und anschließend zum Erfolg führt. Erfolg, das heißt bei chronischen ( lange bestehenden ) Beschwerden, dass es zu einer Schmerzreduktion von wenigstens 30-50 % kommt, was aber immerhin eine Reduktion von Schmerzmitteln bedeutet!

Die Behandlung wird, je nach Beschwerdebild und zeitlichem Vorbestehen, täglich oder ein Mal pro Woche durchgeführt. In der Regel beginnt man mit einer 10er Serie, diese kann entweder bei Besserung verkürzt, bei anhaltenden Beschwerden auch verlängert werden.

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Wer kann nun eine Akupunktur in Anspruch nehmen?
Patienten jeder Altersklasse. Akupunktur ist eigentlich eine Vorsorgetherapie. Die besondere Stärke von Akupunktur liegt in dem Bereich, wo bereits Beschwerden vorhanden sind, aber noch keine nachweisbaren Störungen des Körpers zu sehen sind, und die Schulmedizin den Patienten für klinisch gesund befindet.

Beispiel:
Ein chronisch müder Patient, der schulmedizinisch gesund ist, hat trotzdem einen Leidensdruck. Mit Akupunktur kann man nach genauer Befragung und ergänzender Zungen- und Pulsdiagnose eine Diagnose stellen, und somit eine bestehende Energieblockade
entdecken und behandeln.

Nebenwirkung der Akupunktur?
Wenn der Patient ausgeruht ist, eine Kleinigkeit gegessen hat und nicht
akut erschöpft ist, dann sind keine Nebenwirkungen zu erwarten.
Selten kann es vorkommen, dass der Patient beim ersten Nadeln angespannt und nervös ist und kollabiert. Aus diesem Grund wird die Behandlung in einer bequemen und entspannenden Lage, nämlich im Liegen, vorgenommen. Sehr selten entsteht ein Bluterguss oder eine kleine Hautreizung.
Bei Erstbehandlung kann es vorübergehend zu einer Verschlechterung der Beschwerden kommen. Diese dauert ein paar Tage an, und daraufhin kann schrittweise mit einem Therapieerfolg gerechnet werden.
Einige Erkrankungen, welche gut auf Akupunktur ansprechen?
Chronische (lange bestehende) Schmerzen:
Wirbelsäulenschmerzen, Gelenksschmerzen, Tennisarm,
eingefrorene Schulter, Sehnenscheidenentzündung
Akute (plötzliche, neue) Schmerzen:
Hexenschuss, steifer Hals, Ischialgie,
Migräne, Kopfschmerzen (nach
neurolog. Untersuchung),
Trigeminusneuralgie (Gesichtsnerven-
schmerzen),
Facialisparese (akute Gesichtslähmung),
Tremor, Tinnitus, Schwindel, Bewegungs-
störung nach Schlaganfall,
Chron. Verstopfung, Reizdarmsyndrom,
Magenschmerzen, Asthma, Lungen-
krankheiten, Chron. Menstruations-
beschwerden, Geburtsvorbereitung,
Klimakterische Beschwerden (Wechsel-
beschwerden, Schlafstörungen,
Hitzewallungen),
Allergie und Hauterscheinungen
(Neurodermitis), Akne, Gürtelrose
(Herpes zoster), Chron. Stirnhöhlen-
eiterung, Halsschmerzen, Harnverlust,
chron. Harnwegsinfekte, Übergewicht
und Raucherentwöhnung, Stress und
Spannungszustände, Erkältungskrank-
heiten, lange Rekonvaleszenz,
allgemeine Schwächezustände nach Geburt, nach Krankheit, im Alter,
Müdigkeitssyndrome, chronisches Kältegefühl, …

Welcher Patient eignet sich nicht für eine Akupunkturbehandlung?
Vorsicht ist bei Krebs- und Autoimmunerkrankungen
geboten. Hier besteht die Möglichkeit, einen Schub auszulösen.
Auch Patienten mit akuten Entzündungen oder Eiterherden eignen sich nicht für eine Therapie.